Die Ordnung im Kinderzimmer ist wohl eines der größten Streitthemen zwischen Eltern und Kindern. Die Vorstellungen gehen da einfach zu weit auseinander. Und auch wenn die meisten Kinder ein kreatives Chaos mögen und es zu ihrer Art zu spielen passt, brauchen sie eine gewisse Grundordnung.
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Von Ordnung profitiert jeder, vor allem Kinder:
Sie erspart uns eine Menge Zeit und Nerven, weil wir Dinge nicht mehr aufwendig suchen müssen. Sie gibt Struktur und Ruhe. Sie lehrt uns, unseren Besitz mehr wertzuschätzen. Spätestens seit Aufräumcoaches wie Marie Kondo ist Ordnung halten, modern und da wir alle seit der Corona-Pandemie viel mehr Zeit zuhause verbringen, ist ein gemütliches, schönes Heim und Seelenfrieden wichtiger denn je.
Je früher Kinder lernen, dass das Aufräumen und Ordnung halten dazu gehört und Ihnen viele Vorteile bietet, umso leichter lernen sie es.
Bei uns ist es tatsächlich fast immer sehr ordentlich. Wir mögen es alle so am liebsten. Mit ein paar Tricks ist es gar nicht so schwer, ein (fast immer) aufgeräumtes und sortiertes Kinderzimmer zu haben. Ich verrate Dir hier, wie es kinderleicht funktioniert.
01 So schaffst Du viel Stauraum im Kinderzimmer.
Die richtige Auswahl der Möbel ist wahnsinnig wichtig. Am besten funktioniert Ordnung, wenn man nicht all zuviel Kleinteiliges herumfliegen sieht. Geschlossene Fronten bringen Ruhe ins Kinderzimmer. Die Möbel sollten in einer möglichst neutralen Farbe gewählt werden, damit sie einfach länger passen und nicht nur in eine kurze Geschmacks-Phase passen. Wir haben uns für die weißen Ikea Besta Schränke entschieden. Sie sind schlicht, zeitlos und modular. Damit lassen sie sich für jeden Raum gut anpassen und bei Bedarf auch erweitern. Das haben wir tatsächlich schon einige Male getan, da Kinder doch erstaunlich viel Stauraum benötigen.
Tipp: Die Besta-Serie lässt sich auch ganz hervorragend etwas aufwerten, indem man zugeschnittene Eichenbretter in Fächer oder als Auflage nutzt. Im Kinderzimmer sind auch aufklebbare Lego-Bänder sehr niedlich.
Auch Multifunktionsmöbel eignen sich ganz hervorragend, um mehr Stauraum und Ordnung zu schaffen. Ein Bett mit Schubladen, ein Hochbett oder ein Hocker mit verstecktem Stauraum sind superpraktisch.
02 Ein kindgerechtes Ordnungssytem und viele Boxen und Kisten helfen Kindern Ordnung zu halten.
Um dauerhaft Ordnung im Kinderzimmer zu halten, ist ein gutes Ordnungssystem nötig. Es sollte unbedingt kindgerecht sein, damit es den Kleinen leichter fällt, mitzuhelfen und selbst kein unnötiges Chaos zu verursachen. Hierfür eignen sich beispielsweise transparente Kisten (toll für Lego oder Playmobil). Geschlossene Boxen sollten beschriftet sein. Da kleinere Kinder noch nicht lesen können, sind bildhafte Labels toll. Besonders schöne gibt es zum Beispiel bei Limmaland. Wir lieben auch die Klappkisten von Aykasa. Sie lassen sich gut transportieren, platzsparend verstauen, wenn sie nicht benötigt werden und sie sehen einfach richtig schön aus. Bei Boxen, Kisten und Co gilt: Mehr ist mehr.
Bücher sollten für Kinder gut erreichbar sein. Ich sortiere sie nach Farbe und Größe, damit es ein ruhigeres Bild ergibt und sie für die Kleinen leichter zu finden sind. Die besonders schönen Bücher dürfen auch präsentiert werden. Hierfür eignen sich zum Beispiel Bilderleisten oder die schönen Gewürzregale Bekvam von Ikea.
Vergesst auch die Wandflächen nicht. Diese bieten noch weiteren Platz zum Verstauen. Utensilos und Peg-Boards sehen toll aus und sind wahre Ordnungswunder.
03 Vor der befreienden Ordnung steht das gründliche Ausmisten.
Der wichtigste Schritt zu einem ordentlichen Kinderzimmer ist das Ausmisten. Hierfür sortierst Du alles aus den Schränken in vier Gruppen: Behalten, verkaufen, verschenken und wegwerfen.
Behalten
Alles, was behalten wird, sollte wirklich genutzt werden oder einen besonderen Wert für Dich oder Dein Kind haben. Es muss funktionieren und sauber sein. Also reparieren, leere Batterien austauschen und putzen.
Verkaufen
Kinder wachsen schnell aus Kleidung und Spielzeug heraus. Was nicht mehr genutzt wird, aber noch in einem guten Zustand ist, sollte verkauft werden. Hierfür gibt es tolle Plattformen wie Vinted (bis vor Kurzem Mamikreisel und Kleiderkreisel), eBay Kleinanzeigen oder eBay. Ich nutze meist eBay Kleinanzeigen. Es ist unkompliziert und bringt den besten Preis. Der Erlös von Spielzeug geht bei uns immer in das Sparschwein des Kindes. So ist das Loslassen für Kinder leichter und es macht sie auch stolz.
Verschenken oder Spenden
Baby- und Kinderkleidung kostet oft viel Geld und meist bekommt man bei Weitem nicht das bei einem Verkauf, was man investiert hat. Deshalb ist es vielleicht eine schöne Idee, zu klein gewordene Kinderkleidung im Freundes- und Bekanntenkreis weiterzugeben. So weiß man auch, dass das einstige Lieblings-Shirt in gute Hände gekommen ist und ein anderes Kind wird es sicher mit Freude tragen. Es gibt auch viele Möglichkeiten, Kleidung, Spielzeug oder Kuscheltiere zu spenden und damit Kindern eine große Freude zu bereiten, die nicht so viel haben.
Wegwerfen
Alles, was kaputt oder verschlissen ist, sollte ohne Umwege entsorgt werden.
Ich wiederhole diesen Vorgang sehr regelmäßig. Du kannst Dir hierfür einen festen Termin setzen, vielleicht alle drei oder sechs Monate. Miste zusammen mit Deinem Kind aus und beziehe es mit ein. Es ist für Kinder oft schwer, loszulassen und zu verstehen, dass es nicht alles für immer behalten kann. So fühlt es sich ernst genommen und nicht überrumpelt. Auch Gebasteltes oder Gemaltes solltest Du nicht einfach ohne Rücksprache mit Deinem Kind wegwerfen.
04 Überleg schon vor dem Kauf.
Alles, was neu angeschafft wird, sollte gut überlegt sein. So verhinderst Du, das die Schränke schnell wieder von ungeliebtem oder ungenutztem Zeug überladen wird. Ich kaufe lieber ein paar Lieblingsstücke, die vielleicht etwas teurer sind, aber dafür auch länger halten und einfach schöner sind als Unmengen an Spielzeug oder Kleidung.
05 Mach ein Ritual draus.
Wenn Ordnung für das Kind selbstverständlich werden soll, hilft es, das Aufräumen in den Alltag zu integrieren, es zu ritualisieren. Irgendwann gehört es dann ganz einfach wie Zähneputzen und Anziehen dazu. Ein neues Ritual führst Du am leichtesten ein, wenn es dem Kind Spaß bringt. Singt dabei zusammen, macht laut Musik dabei an oder macht Wurfspiele in Kisten mit den auf dem Boden liegenden Legosteinen. Sei kreativ und schau, was am besten zu Eurem Leben passt. Wir räumen meist mehrmals am Tag zusammen auf. Aber spätestens am Abend sollte das Spielzeug des Tages wieder an seinen Platz in den Schränken und Regalen finden.
06 Ordnung Im Kleiderschrank: Die richtige Falttechnik spart Platz und schafft Übersichtlichkeit
Gerade Kinder brauchen eine Menge an Kleidung und mit der richtigen Falttechnik wird der Kinderkleiderschrank im Handumdrehen ordentlich und übersichtlich. Außerdem spart man damit eine ganze Menge an Platz. Ich nutze die KonMari-Methode. Im Internet findet ihr dazu zahlreiche Anleitungen für jedes Kleidungsstück. Seit ich die Wäsche auf diese Art falte, ist es super einfach, die Ordnung beizubehalten, weil ich nicht mehr alles aus dem Schrank zerren muss um das richtige T-Shirt zu finden.
07 Sei Deinem Kind ein Vorbild und halte Ordnung.
Kinder eifern immer ihren Eltern nach, deshalb ist es so viel einfacher für die Kleinen zu verstehen, wenn Du ihnen ein Vorbild bist und selbst Ordnung hältst. Ich habe unseren Kindern ein ganz niedliches Putzset von Melissa & Doug bestellt, mit dem sie emsig mitputzen. Auch die Miniaturversion unseres Dyson-Staubsauger ist hier sehr beliebt.
08 Begrenzung: Ein Spielzeug zur Zeit.
Auch, wenn Kinder gern etwas unstrukturiert spielen, kann man versuchen, ihnen beizubringen, immer nur ein Spielzeug zur Zeit zu bespielen. Wenn Dein Kind beispielsweise sein Bild fertig gemalt hat und nun zum Playmobil wechseln möchte, müssen die Stifte erst kurz wegsortiert werden. So lässt sich das ganz große Chaos deutlich eindämmen und die Aufräumhürde am Abend wird viel kleiner.
09 Richte feste Plätze für Spielzeug und Kleidung ein.
Alle Dinge des Kindes sollten einen festen Platz haben, der auch gut erreichbar ist. Vollgestopfte Schränke, in denen Dinge nur umständlich verstaut werden können, machen es Dir und Deinem Kind nur schwer. Am besten sortierst Du die Schrankfächer und Schubladen auch nach Themen, also alle Gesellschaftsspiele und Puzzles zusammen, sämtliches Playmobil in eine Kiste. Wenn Du an dieser Sortierung etwas ändern möchtest, beziehe Dein Kind mit ein, damit es den neuen Platz schneller verinnerlichen kann. Spiele, die häufig bespielt werden, sollten leichter erreichbar sein. Alles, was nur hin und wieder gemocht wird, darf auch nach weit oben im Schrank wandern.
10 Schaffe Dir einen mobilen Aufräumhelfer an.
Für das abendliche Aufräumen ist eine Aufräumbox sehr hilfreich. Am besten auf Rollen. In diese Box wird sämtliches Spielzeug aus allen Zimmern zusammengesucht und das Kind darf die Kiste ins Kinderzimmer rollen. Das bringt den meisten Kindern Spaß und erleichtert das Aufräumritual. Für kleinteiliges Spielzeug wir Bausteine, Lego & Co sind auch Spielzeugsäcke (z.B. von Play and Go) toll und das Aufräumen ist superschnell erledigt.
11 Richte Präsentationsflächen im Kinderzimmer ein.
Für die tollsten Bauwerke oder die liebsten Spielzeuge sind Präsentationsflächen toll. So gibt es eine begrenzte Anzahl an Orten, an den Spielzeug sichtbar herumsteht und der Boden oder der Schreibtisch bleiben frei. Wir haben in unserem Schranksystem offene Flächen, die beleuchtet sind. So werden die besten Stücke auch ins rechte Licht gerückt und angemessen gewürdigt.
12 Triff Vereinbarungen mit Deinem Kind.
So ein Legobauwerk oder die mühsam aufgebaute Playmobilwelt kann schon eine Menge Raum einnehmen und trägt auch nicht zu einem ordentlichen Gesamtbild bei. Aber Dein Kind hat sich damit sicher eine Menge Mühe gegeben und möchte es nicht sofort wieder abbauen. Ich treffe mit den Kindern, Vereinbarungen darüber, wie lange das Spielzeug aufgebaut bleiben darf und wann es wieder in die Kisten wandern muss. Das gleiche gilt auch für das Fenstermalen oder Feiertagsdeko. So kann sich jeder darauf einstellen und es gibt keinen Streit.
13 Belohne Dein Kind für seine Bemühungen.
Wenn Dein Kind Ordnung lernen soll, belohne es, wenn es sich Mühe gibt. Dafür braucht es keine materiellen Geschenke, sondern eher Lob und Aufmerksamkeit. Du möchtest sicher auch Anerkennung und eine Entlohnung für Deine Arbeit, oder?
Wenn Du auch nur einen Teil dieser Tipps beherzigst, wirst Du schon mit einem viel ordentlicherem Kinderzimmer belohnt. Ich wünsche Dir viel Freude beim Aufräumen!
Toller Beitrag mit vielen hilfreichen hacks.
Die Aufräumtipps werden wir wohl ausprobieren (müssen) ;D
danke für die tollen Ansätze!